Benedikt Hackl referenziert in seinem Buch „New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt“ Peter Millings „Systemtheoretische Grundlagen zur Planung der Unternehmenspolitik“. Demnach wird Komplexität nach systemtheoretischer Auffassung durch die Anzahl an Elementen, die Anzahl an Wechselwirkungen sowie die Art von Wechselwirkungen innerhalb eines Systems bestimmt (Vgl. Hackl et al.: New Work: Auf dem Weg zur neuen Arbeitswelt: Management-Impulse, 2017).
Der Arbeitsmarkt ist seit geraumer Zeit in einem massiven Wandel. Wir müssen uns der zunehmenden Komplexität stellen und kontrollieren, um in die Lage zu kommen, die daraus resultierenden Herausforderungen aktiv gestalten zu können. Aber Wohlfühlfaktoren sind hoch individuell. Oft taucht die Fragen nach der Wirksamkeit, der Praktikabilität, der sozialen Fairness und nicht zuletzt der Wirtschaftlichkeit bestimmter Maßnahmen auf, so Hackl. Und oft werden neue Methoden oder Ideen, die auf eine Veränderung der innerbetrieblichen Arbeitswelt zielen, mit dem Argument verworfen, dass sie vermeintlich nicht zu den Unternehmensumständen oder der spezifischen Situation passen.
Aber der „Mensch“ ist der wesentliche Kern unseres Unternehmenswertes. Jeder Kollege hat individuelle Stärken und Potentiale. Wenn „New Work“ bei uns nachhaltig gelingen soll, muss die Perspektive jedes Einzelnen bei der Planung und das Engagement der Mitarbeiter bei der Umsetzung eingebunden werden.
Homeoffice, eine moderne Büroausstattung, Flipper oder Obstkorb sind „nett“, haben aber nur einen bedingten Effekt auf nachhaltige Zufriedenheit der Mitarbeiter und unsere betriebswirtschaftliche Entwicklung. Wenn wir die Komplexität beherrschen wollen, sollten die Teilelemente modernen Arbeitens, welche unter dem Begriff „New Work“ zusammengefasst werden, gemeinsam gesammelt, betrachtet und bewertet werden. Das haben wir getan und es war allen klar, dass es Zeit braucht und authentischen Enthusiasmus aller Kollegen bei der Planung und Einführung - und eine regelmäßige kritische Würdigung.
Das Ganze ist mehr als die Summe aller Teile; sei es die aktive Mitgestaltung der Unternehmensstrategie, von Strukturen und Prozessen oder das Schaffen eines harmonischen Miteinanders in Wirkungsräumen, in denen Kreativität entsteht. Dies Zusammenspiel bringt Synergieeffekte mit, gemeinsam gesteckte Ziele mit Freude zu erreichen. Man kann nicht alles ermöglichen, aber man kann es versuchen und man muss immer darüber reden können.