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Wenn man sich drauf einlässt, dann erweitern sie den Blickwinkel

Der Duden beschreibt Nachwuchs als junge, heranwachsende Kräfte eines bestimmten Arbeits- bzw. Fachbereichs. Nachwuchs – das ist im Jahre 2023 die Kohorte der Gen Y & Z. Die sind heute um die 25-30 Jahre alt und suchen den Sinn des Lebens nicht in der Arbeit, sondern in etwas sinnstiftendem für ihr Leben.

„Waaas – Arbeit soll nicht zu einem erfüllten oder sinnvollen Leben führen?“ Selbstkritisch betrachtet fällt auf, dass die Y-siloner oder Z-etter kein Problem damit haben, denn die Haltung gegenüber der Arbeit hat sich bei ihnen ja nicht geändert - sie ist schon immer anders. Anders als unserer Vorstellung (Anm.: der Verfasser dieses Artikels ist Anfang 50) weicht das Idealbild des ArbeitsLEBENs teilweise deutlich ab; der Beruf steht nicht (mehr) im Mittelpunkt, sondern ist nur ein Teil einer selbstbestimmten Lebensgestaltung.

„Wo kommt das Andersdenken her?“ Die Generation Y ist die erste Generation, die mit Technologien wie Smartphones, sozialen Medien und Cloud-Computing aufgewachsen ist. Diese Technologien haben die Art und Weise verändert, wie wir arbeiten und kommunizieren. Dies hat es vielen Menschen ermöglicht, unabhängiger und flexibler zu arbeiten. Aber auch Zukunftsängste trugen zu der Veränderung bei. So ist Gen Z mit Krisen groß geworden. Seien es Terroranschläge (2001), Finanzkrise (2008), Flüchtlingskrise (2015), COVID-19-Pandemie (seit 2019), globale Erwärmung oder der Ukraine-Konflikt mit seinen weltweit signifikanten Auswirkungen. Das sich Prioritäten verschieben ist nachvollziehbar. Der Wandel der letzten Jahre ist nicht nur ein Aufblitzen, ein kurzfristiges Erscheinen, sondern ein Meta-Trend – übergreifend, universell und wegweisend. Und so war diese neue Lebensphilosophie einer der Auslöser des New-Work und Unternehmen mussten sich neuen Konzepten der Arbeitsorganisation und der Aufgabengestaltung widmen.

„Was ist denn nun wichtig im Leben?“ Die Verschiebung der Prioritäten hat eine Abstrahlwirkung in alle Altersklassen. Nicht nur die jungen Kolleg:innen beäugen kritisch, inwiefern man zum Einzel- und Gemeinwohl beiträgt. Da ist zum Beispiel das „psychologische Wohlbefinden“ – dies gibt Auskunft, ob sich Mitarbeiter:innen geschätzt fühlen, ob Freiräume für flexible Arbeitsmodelle existieren, es eine Gleichberechtigung der Geschlechter gibt und Individualität respektiert wird. Nicht nur der Nachwuchs schätzt „Bildung und Weiterbildung“, beruflich wie privat. Welche Möglichkeiten werden gefördert, oder wird man in der persönlichen Entwicklung gehemmt? Und nicht zuletzt sind Gesundheit und Nachhaltigkeit wichtig; wie gehen wir mit der Umwelt um und inwieweit ist die Arbeitssituation gesundheitsfördernd oder hat sie das Potential, krank zu machen?

„Und wann hört das wieder auf?“ Hoffentlich gar nicht! Einige der älteren Generationen würden gerne wieder zurück zu alten Modellen. Zurück zu bekannten Mustern, die scheinbar erfolgreicher waren. Aber der Trend ist nicht zu stoppen und warum sollte man das auch? Wir können voneinander lernen und uns ergänzen. Mehr Familie und Gesundheit, mal ab und zu 9-to-4 anstelle 50h-Wochen. Den Menschen in den Mittelpunkt stellen und nicht den Profit. Wirtschaftlich handeln, aber nicht mit aller Gewalt. Klar muss sein, dass das Eine nicht ohne das Andere geht. Flexible Arbeitszeiten und Räume, moderne Infrastruktur, Workation oder Weiterbildung finanzieren sich nicht von allein. Es gehört Selbstdisziplin und Umsicht dazu. Jeder muss sich bewusst sein, dass man trotz verteilter Betriebsstätten Teil eines Konstruktes ist, dass ein Ziel im Fokus hat: zufrieden Kunden – denn die honorieren die Leistungen und ermöglichen das alles.

Also geben wir unsere Erfahrungen weiter, respektieren die Bedürfnisse und genießen die Bereitschaft, etwas Neues zuzulassen. Es lohnt sich, aktiv den Dialog auf regionalen Fachmessen und Veranstaltungen mit Auszubildenden und Studierenden zu suchen. Geben wir den jungen Talenten (und denen, die es werden wollen) durch Zusammenarbeit mit Hochschulen und Universitäten die Möglichkeiten, in Praktika, Werkstudierendentätigkeiten, oder durch Bachelor- und Masterarbeiten* zu wachsen. Wenn wir guten Nachwuchs gewinnen möchten, müssen wir ein Umfeld schaffen, in dem sich jede(r) wiederfindet. In dem eine harmonische Atmosphäre herrscht, wo Menschen als Individuen respektiert werden und man sich als Arbeitnehmer tatsächlich wohlfühlen kann und eine gewisse Form der (beruflichen) Erfüllung findet.

Das Zusammenspiel birgt Synergiepotentiale. Wir können vom Nachwuchs und dessen Vorstellungen lernen, uns anregen lassen. Nicht befürchten, dass die Erfahrungen der Vergangenheit morgen noch Gültigkeit haben. Zeitgleich die Jugend inspirieren, Werte vermitteln und unterschiedliche Horizonte aufzeigen. Lernen wir, dass Arbeit nicht alles ist, aber vergessen nicht, dass „gutes Arbeiten“ notwendig ist. Es braucht konstruktive Dialoge, um etwas erfolgreiches zu entwickeln – also reden wir miteinander. Und sind heute auf einem Weg nach morgen, der allen Spaß macht.

[MJA]

*Erwähnenswert ist, dass wir seit einiger Zeit unser Berufsausbildungsangebot im eigenen Haus ausbauen. Wir pflegen eine Partnerschaft mit der Hochschule Fulda und weiteren Universitäten und Hochschulen rund um Frankfurt. Im Rahmen eines Duales Studium bereiten wir junge Informatiker gezielt und praxisnah auf die Aufgaben im Unternehmen vor und ermöglichen es jungen Menschen, unterschiedliche Arbeitsbereiche bei wikendu kennenzulernen. Junge Nachwuchskräfte bringen frische Ideen und Impulse mit ins Unternehmen. Das ist für unsere Innovationskraft wichtig - Berufsausbildung ist für uns eine Investition in die Zukunft.

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