Zitat: „Ich möchte nicht, dass man "zu-hört" – lieber "hin-hören"!“ („Zuhören“ sei negativ konnotiert). Wir sehen das anders. Zuhören heißt, sich jemanden zuwenden. In unserer lauten Welt zuhören zu können, ist eine Kunst. Aufmerksamkeit, sein Gegenüber hören und das Gehörte nicht direkt kommentieren, sondern nebst einem Perspektivenwechsel aufnehmen. Und neben dem Können ist das Zuhören-wollen von großer Bedeutung, nicht nur in professionellen Umgebungen. In einer Harvard-Studie wurde belegt, dass aktive Zuhören unmittelbar und positiv auf unseren Erfolg Einfluss nimmt. Professors William Ury hat herausgestellt, dass versierte Zuhörer in Verhandlungen deutlich erfolgreichere Ergebnisse erzielen und schneller zu einer Lösung gelangen. Die Fähigkeit des aktiven Zuhörens offenbart Empathie sowie ein tiefes Verständnis für die Position des Gesprächspartners und stellt somit eine essenzielle Grundlage dar, um effektiv mit anderen Menschen zu kommunizieren und nachhaltig auf sie einzugehen. [Vgl. Specht, Penland: „Wer etwas zu sagen hat, muss zuhören können“, Zeit, 2016]
In der Welt der Softwareentwicklung und in vielen anderen beruflichen Bereichen wird häufig über die Notwendigkeit effektiver Kommunikation gesprochen. Doch oft übersehen wir dabei, dass Zuhören ein ebenso wichtiger Bestandteil der Kommunikation ist wie das Sprechen selbst. Zuhören als Kunst zu betrachten bedeutet, es als eine Fähigkeit zu verstehen, die erlernt und verfeinert werden kann, um in beruflichen und persönlichen Beziehungen erfolgreich zu sein.
Zuhören ist eine Grundlage für erfolgreiche Kommunikation. Zuhören ermöglicht es, die Bedürfnisse, Anliegen und Perspektiven anderer besser zu verstehen. In der Softwareentwicklung ist dies von entscheidender Bedeutung, da die Anforderungen von Kunden und Teammitgliedern klar verstanden werden müssen, um erfolgreiche Lösungen zu entwickeln. Und durch bewusstes Zuhören können Missverständnisse und Fehler vermieden werden, die später mit erhöhtem Kostenaufwand behoben werden müssen.
Effektives Zuhören kann man lernen. Ein guter Zuhörer kann Informationen schneller und genauer aufnehmen, was in einer höheren Effizienz resultiert. Effektives Zuhören bedeutet nicht, einfach nur Worte zu konsumieren. Es ist ein aktiver Prozess. Er beinhaltet, vollständige Aufmerksamkeit auf den Sprecher zu richten, ohne Ablenkung - in der digitalen Welt sind Ablenkungen leider allgegenwärtig. So bringt man sich in die Position, präzise Fragen zur Klärung von technischen Details oder Anforderungen stellen zu können. Der oben genannte Perspektivenwechsel ist dabei sehr dienlich - sich in die Lage des Sprechers zu versetzen und seine Gefühle und Sichtweisen zu verstehen. Dabei ist es sinnvoll, Vorurteile und Annahmen beiseitezulegen. Nur so kann man die neuen Informationen objektiv aufzunehmen.
Zuhören-können und -wollen ist eine Kunst und sowohl im beruflichen Kontext als auch im Privatleben von unschätzbarem Wert. Es ermöglicht eine effektive Kommunikation, fördert das Verständnis und trägt dazu bei, Fehler zu vermeiden. Durch aktives Zuhören, das Stellen von gezielten Fragen und das Zeigen von Empathie können wir unseren beruflichen Alltag erfolgreich gestalten und unsere privaten Beziehungen vertiefen. Es ist eine Fähigkeit, die kontinuierliche Übung und Pflege erfordert, aber die Belohnungen sind enorm.
[MJA]